Kulturelle Bildung & Vermittlung

Bauen wir gemeinsam eine Rampe an den Elfenbeinturm, Glastüren in den Musentempel!

Angebot

Für Institutionen und Kooperationspartner*innen

  • Sie planen ein Kulturfestival oder Projekt der Kulturellen Bildung und wünschen sich Unterstützung in den Bereichen Vermittlung und Kommunikation
  • Sie möchten Vermittlungsformate für Sonderausstellungen entwickeln
  • Sie möchten das vermittlerische Potential einer bestehenden Sammlung erneuern oder erweitern
  • Sie planen partizipative Projekte im Bereich der Politischen oder Kulturellen Bildung
  • Sie suchen für Jugendliche und Kinder nach Erfahrungsräumen und Projekten an außerschulischen Lernorten

dann haben Sie die richtige Seite gefunden. Lassen Sie uns gemeinsam das Denken ohne Geländer ausprobieren. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.

Cooltourelle Bildung und Vermittlung

… ist doch nur was für Kinder, oder ?

Falls wir ab einem gewissen Alter damit aufhören, uns bewusst mit der Welt in Beziehung zu setzen, dann könnte das stimmen – das wäre aber sehr schade. Sinnliche Wahrnehmung vollzieht sich nicht in einem luftleeren Raum. Alles was wir wahrnehmen, ordnen wir nach Möglichkeit sinnstiftend ein und verknüpfen es also mit bereits bekannten Vorstellungen, etwa von „Schönheit“, „Raum“ oder „historischem Wissen“. Mit erstaunlicher Kreativität schreiben wir beständig unsere je eigene Erzählung der Welt. Wenn wir unsere Erzählungen von Zeit zu Zeit überdenken oder erweitern möchten, bieten uns Kunstwerke dafür eine besonders genussvolle Möglichkeit.

Kunstwerke widersetzen sich der Tendenz, alles einem pragmatischen Zweck zu unterziehen – aber sie sind deshalb nicht etwa ohne Sinn. Sprache und Bilder sind der unhintergehbare Filter, durch den wir unsere Welt wahrnehmen, durch welchen wir sie uns aneignen. Literatur, bildende und darstellende Kunst können und sollten mehr sein als Entertainment. Sie schaffen Räume, in denen wir dazu aufgefordert werden, innezuhalten, um genauer hinzusehen, sie können irritieren, zur Interaktion auffordern und bieten uns die Möglichkeit genussvoll die Formen unseres Zusammenlebens zu hinterfragen oder (risikoarm) auszutesten.

Je mehr ich las, […] umso heller und bedeutsamer wurde für mich das Leben.

Maxim Gorki

Roland Posner hat ein Modell von Kultur entwickelt, indem er drei entscheidende Vorstellungen verknüpft. Da sind zunächst die Strukturen, auf die wir alle mehr oder minder bewusst zurückgreifen: Sprache, Normen, Werte; daneben die Institutionen, die uns „Kultur“ vermitteln, wie etwa Medien und Bildungseinrichtungen; und schließlich die konkreten Ausformungen wie etwa ein Gemälde oder ein Roman, also vielleicht am ehesten das, was wir alltagssprachlich als Kulturgüter bezeichnen würden. Tatsächlich bedingen sich diese drei Aspekte jedoch beständig und in diesem Sinne soll Kultur hier verstanden werden.

Kulturvermittlung ist nicht nur Verständnishilfe zwischen Kunst und Publikum, sondern meint auch die spezifischen Stärken der Künste für das Zusammenleben im Alltag zu nutzen, ihre Fähigkeit, kommunikative Prozesse in Gang zu setzen, die Wahrnehmung auf das Gewohnte zu verrücken, zu zeigen, dass alles auch ganz anders sein könnte.

Birgitt Mandel: „Kulturvermittlung zwischen kultureller Bildung und Kulturmarketing. Eine Profession mit Zukunft“ (2005)

Es ließen sich viele historische Bezugspunkte für einen so verstanden Zusammenhang zwischen den „Schönen Künsten“ und unserer Selbst- und Weltwahrnehmung anführen: Von Aristoteles über die Kunsttraktate der Renaissance, Schillers ästhetische Schriften, der Forderung der Romantiker nach einer „progressiven Universalpoesie“, den surrealistischen Versuchen, die Fassaden „bürgerlicher“ Normen aufzubrechen bis hin zu Piscators und Gropius‘ Entwurf eines „Total Theaters“ und Hilmar Hoffmanns Forderung einer „Kultur für alle“.

Ein grundsätzliches, auch institutionell verankertes Umdenken lässt sich in Deutschland in der jüngsten Vergangenheit feststellen. Seit etwa 2005 gibt es Kurator*innen für Vermittlung und erste Masterstudiengänge im Fach „Kulturelle Bildung“ sind entstanden. In seine ethischen Richtlinien nahm der Internationale Museumsrat (ICOM) 2010 Bildung und die Möglichkeit des Erlebens materieller und immaterieller Zeugnisse von Kultur als eine der Kernaufgaben von Museen auf. Dieser Wandel steht dabei erst am Anfang. Die Orte der „Hochkultur“ lösen sich von ihren Torwächtern und öffnen sich durch Projekte des Outreach, der Inklusion, Diversität und Partizipation der realen Gesellschaft.

Dieser Wandel beginnt genau in jener Zeit, in der ich studiert habe, meine ersten Praktika und Berufserfahrungen gesammelt habe – und so kann ich Ihnen heute meine Expertise in eben diesem spannenden Feld der Kulturellen Bildung und Vermittlung anbieten, dessen (Wieder)entdeckung ich unmittelbar erleben konnte.